Corona-Prämie statt Minusstunden

Avatar of Adminis Adminis - 27. Mai 2020 - Medienmitteilung

Die SP Kanton Bern pocht darauf, dass die Kosten der Corona-Krise nicht auf dem Buckel des Pflegepersonals abgetragen werden. Vielmehr sollen die Pflegenden und alle weiteren systemrelevanten Angestellten für ihren grossen Einsatz während der Krise mit einer Corona-Prämie belohnt werden. Zudem stellt die SP die Fallpauschalen im Gesundheitsbereich grundsätzlich in Frage und reicht dazu eine Standesinitiative ein.

Während der Corona-Krise durften in den Spitälern nur noch dringende Behandlungen durchgeführt werden. Dadurch verringerte sich der Arbeitsaufwand vieler Angestellter und sie mussten unfreiwillig arbeitsfreie Tage als Minusstunden verbuchen. Einige Spitalleitungen wollen nun, dass die Angestellten diese Minusstunden zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Die Angestellten sollen somit nach der Krise ein grösseres Pensum leisten, ohne jedoch dafür entschädigt zu werden. SP-Grossrätin Lydia Baumgartner fordert deshalb mittels einer Motion, dass aufgelaufene Minusstunden, welche im Zusammenhang mit der Pandemie entstanden sind, nicht auf die Mitarbeitenden abgewälzt werden dürfen und sagt: «Das Pflegepersonal hat in der Krise grossartige Arbeit geleistet und soll jetzt nicht noch bestraft werden. Minusstunden sind das Risiko des Arbeitgebers und dieser hat auch dafür einzustehen.»

Die SP Kanton Bern fordert stattdessen, dass das Pflegepersonal und auch alle weiteren Angestellten, die während der Corona-Krise systemrelevant waren, vom Kanton eine Corona-Prämie in der Höhe von 1'000.- erhalten. Wenn der Kanton Bern auf die kommenden Herausforderungen wie die demografische Alterung oder auch eine neue Pandemie vorbereitet sein will, dann muss er dem Pflegepersonal mehr Lohn, Zeit und Respekt geben. In einem ersten Schritt sollen die Menschen in den systemrelevanten Berufen deshalb als Dank und Anerkennung für ihre Arbeit in dieser aussergewöhnlichen Zeit vom Kanton diese Corona-Prämie erhalten. Grossrätin Tanja Bauer reicht dazu eine Motion ein und sagt: « Klatschen reicht nicht. Man klatscht ja schliesslich auch nicht für CEOs von Firmen – man bezahlt sie. Wer eine so wichtige Arbeit für die Gesellschaft leistet, wie die Heldinnen und Helden der Corona-Krise, sollte auch belohnt werden.»

Weiter hinterfragt die SP Kanton Bern die Fallpauschalen im Gesundheitswesen grundsätzlich und wird dazu in der Sommersession eine Standesinitiative einreichen. Das System der Fallpauschalen ist teilweise nicht kostendeckend. Dies wirkt sich direkt auf die Angestellten aus und führt auch gerade in normalen Zeiten zu Überstunden und Personalnotstand. Die SP möchte deshalb, dass der Bund das System der Fallpauschalen anpasst. SP-Grossrätin Meret Schindler betont: «Gute Arbeitsbedingungen und die Pflegequalität können mit Fallpauschalen nicht länger garantiert werden!»


Motion «Finanzlöcher der Spitäler schliessen aber nicht auf dem Rücken des Personals»
Motion «Corona-Prämie für systemrelevante Berufe»

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